Sanierung der ehemaligen Villa Fähndrich in Luckenwalde

… im Zuge der Naubaumaßnahme Polizeiwache

Unser erstes Projekt in Luckenwalde

Auftraggeber der Restaurierungsleistungen: Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB – Frankfurt / Oder)

Auftraggeber der Architektenleistungen: Reiner Becker Architekten BDA

Die ehemalige Villa des Luckenwalder Tuchfabrikanten Carl Wilhelm Fähndrich wurde Anfang der 1870er Jahre am Luckenwalder Markt errichtet. Am Ort des heutigen Polizeineubaus standen dessen Fabrikhallen. Sie wurden vor Beginn der Baumaßnahme abgebrochen. Nach der Sanierung wurde die Villa kurzzeitig wieder durch die Polizei genutzt. Heute ist es Außenstelle des Luckenwalder Amtsgerichts und sieht auch 10 Jahre nach der Sanierung noch immer aus wie frisch gemacht.

Architekturplanung

Bei der Planung zur Sanierung der Villa übernahmen wir 2008 die Projektleitung für Reiner Becker Architekten BDA und führten das Projekt durch alle Planungsphasen. Das Gebäude wurde auf seinen ursprünglichen Grundriss zurückgeführt, da die neuzeitlichen Einbauten nicht erhaltenswert und störend waren. Die Berücksichtigung der historischen Raumgestaltung war von Anfang an wesentlicher Bestandteil der Planung. In dem Umfang wie sie dann letztlich unter dicken neuzeitlichen anstrichen zu Tage trat, wurde sie jedoch durchaus eine Herausforderung.

Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit wurde auch mit optischen Täuschungen gearbeitet, um Wunden in der Gestaltung zu heilen: So ist bspw. bei einer Raumteilung zwischen 1945 und 1989 eine Hälfte einer Stuckdecke nahezu komplett entfernt worden, die andere Hälfte blieb erhalten. Leider war deren Unvollständigkeit auch deutlich erkennbar. Die Raumtrennwand wurde ersetzt durch einen Einbauschrank im (ganz leicht) verspiegelten und abgetönten Glasumfeld. Optisch steht der Schrank nun zweifelsohne in einem großen Raum, es sind aber zwei, so wie es die Nutzung verlangt. Von der einen Seite wirkt es nun als ginge die Decke hinter diesem Schrank voll stuckiert weiter, von der anderen Seite wirkt es, als sei die Decke komplett glatt (siehe letztes Bild in diesem Beitrag).

Restaurierung der Architektur- und Raumfassung

Die Leistungen umfassten die Freilegung sowie die konservierende und restaurierende Behandlung von über 200qm Wand- und Deckenmalerei, der Holztreppe u.v.m. Zwar wurden nur einige wenige Rekonstruktionen nötig, jedoch waren hierfür Kenntnisse und Fertigkeiten zu einer ganzen Reihe historischer Gestaltungstechniken erforderlich (Malerei auf Holz und Stein, Papierstuck u.v.m.). Eindrücke davon finden sich in nachfolgenden Bildern. Die Stuckarbeiten an der Fassade wurden durch einen Dritten ausgeführt. Diese Leistungen wurden durch uns geplant und ausgeschrieben.